Ein Wochenende, zwei Siege

  14.02.2022
​​​​​​​Fünf Punkte an einem Wochenende: So etwas gab es im Volleyball-Internat schon lange nicht zu feiern. Den Grund zur Freude lieferte die Drittliga-Mannschaft, die erst in der Wintersporthalle das Abstiegsrunden-Schlusslicht USC Konstanz 3:0 (25:19, 25:21, 25:19) bezwang und tags darauf in der Sporthalle des Landessportbundes Hessen den SV Fellbach mit  3:2 (21:25, 25:20, 27:25, 23:25, 15:13) niederrang. „Wir sind mittlerweile auf einem Level, dass wir, vorausgesetzt wir rufen unsere Leistung ab, jeden in dieser Liga schlagen können“, sagt VJF-Trainer Dominic von Känel. „Dass es nicht der Fall ist, liegt an der zum Teil der Jugend geschuldeten fehlenden Konstanz.“

Dass der Jubel nach dem 3:0-Triumph gegen das Team vom Bodensee so groß war, ist verständlich. Schließlich war es für die Volleyball Juniors Frankfurt der erste Sieg seit dem 31. Oktober 2020. Für das Selbstbewusstsein war das Erfolgserlebnis eminent wichtig. Da war es nebensächlich, dass der Gegner schwach war und die eigene Leistung laut Trainer "O.k. war, mehr nicht". Das Konstanzer Team hat in der Tat sehr viele Geschenke verteilt. "Was soll's. Wir haben teilweise gut gespielt, kommunizierten aber nicht genug. Daraus resultierten kleine Fehler, die sich gegen stärkere Gegner gerächt hätten“, lautete das Fazit von Dominic, der mit einem Element total zufrieden war. „Bei unseren Aufschlägen merkt man, wie intensiv wir an der bisherigen Schwäche gearbeitet haben.“ Die Jungs schlugen mit vollem Risiko auf, setzten die gegnerische Annahme ständig unter Druck und erzielten mit den Angaben neun direkte Punkte.
 Recht zufrieden durfte der Coach auch mit der eigenen Annahme und ab dem dritten Satz mit dem Block sein. Der Angriff war insgesamt ordentlich, die Abwehr durchwachsen. Zwei Spieler ragten an diesem Tag heraus. Mittelblocker Maximilian König im Block und im Angriff (Erfolgsquote 71 Prozent) sowie Außenangreifer Fynn Krämer in der Annahme (nur eine schlechte von 22) und im Angriff. Die beiden waren mit je elf Punkten auch die besten Punktesammler. Am Netz profitierten sie von den guten Pässen von Philipp Hornung, der die Bälle variabel verteilte.
 Nur einen Tag folgte gegen den SV Fellbach der nächste Triumph. „Insgesamt haben wir es ab dem zweiten Satz gut gemacht“, lobte der Trainer. Neo Laumann und Philipp Hornung haben beide stark zugespielt, Leo Bernsmann glänzte in der Abwehr und Max König war erneut der überragende Spieler. Ihm gelangen zehn Blockpunkte.“
Gegen die als Favorit angereisten Schwaben haben gar  nur zwei Bälle  zum 3:1-Sieg und damit einer optimalen Ausbeute gefehlt. Die Gastgeber führten schon 2:1 nach Sätzen und 23:21. „Plötzlich haben wir die Sideouts  nicht gut gemacht. Da ließen die Jungs  die Köpfe hängen“, so von Känel.  Das durch den vorangegangenen Sieg gegen Konstanz gewonnene Selbstvertrauen machte sich aber im Tiebreak bezahlt. Da lag das VJF-Team 2:7 und 9:12 zurück. Dennoch glaubten die Jungs an sich und an den Erfolg. Bei 12:12 gelang der Ausgleich, dann verwandelte gleich den ersten Matchball.

Aufsteigende Tendenz aber schwache Nerven

76 Minuten lang leistete die Regionalliga-Mannschaft Widerstand, dann stand die 0:3 (19:25, 24:26, 21:25)-Niederlage gegen TuS Kriftel II fest. "Ich habe das Gefühl, dass die Jungs froh sind, gut mitgehalten zu haben. Aber wenn die Sätze zu Ende gehen, machen sie nicht die entscheidenden Punkte", kommentierte das Match Trainerin Tanja Kunstmann, die die Entwicklung, die diese noch sehr junge Mannschaft nahm, nach wie vor gut findet. "Die erwähnten Probleme sind größtenteils dem Alter geschuldet. Man darf nicht vergessen, dass wir hier weitgehend über 15-, 16-jährigen Jungs reden."

Symptomatisch dafür sind immer die Serien von gegnerischen Punkten. Im Satz eins führten die Frankfurter 11:7 und 16:15, dann ging der Durchgang über 19:21 mit 19:25 weg. Im zweiten Satz holten die Internatler dank einer starken Block/Abwehr-Leistung einen 11:20-Rückstand auf, haben bei 23:22 geführt, um dann knapp zu verlieren. Und im Schlusssatz lagen die Gastgeber mit 21:19 in Front, um dann sechs Punkte in Folge abzugeben. "Die Annahme brach weg, es waren alles direkte Punkte", sah Tanja Kunstmann ihre These bestätigt.

Kriftel bewies mit einer kompakten Leistung, warum das Team auf Platz zwei liegt. Aus dem ausgeglichenen Gäste-Team ragte der in der Annahme sehr stabile Libero Tobias Bock heraus, während beim VJF-Team die beiden Zuspieler Joshua Krzikalla und  Neo Laumann zu gefallen wussten.

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