Erst hui, dann pfui: Fehlende Konstanz kostet Punktgewinn

  25.01.2021
Bierwisch und Hemmer beim 1:3 gegen Warnemünde stark

Zweieinhalb Sätze lang waren die Volleyball Juniors Frankfurt absolut gleichwertig. Doch dann schlichen sich die alten Fehler wieder ein, die Aktionen wurden zu hektisch. Und da der SV Warnemünde im Laufe der Partie immer stärker agierte, endete die Begegnung gegen die favotisierte Mannschaft aus dem Ostseebad mit einer 1:3 (25:23, 22:25, 20:25, 14:25)-Niederlage. "Wir hatten uns schon einen Punktgewinn erhofft. Dennoch war es eine unserer besseren Spiele. Zwei Sätze lang sehr gut, danach hat leider wieder die Konstanz gefehlt", kommentierte das Spiel Co-Trainerin Julia van den Berghen.

In der Woche vor dem Match wurde im Training sehr viel an den Schwächen gearbeitet. Besonders im Mittelpunkt standen die Aufschläge. Den Spielern wurden die individuellen Statistiken gezeigt, die zu viele Fehler und zu wenig Effizienz unterstreichen. Das machte sich zunächst auch bezahlt. Die Außenangreifer Ben Bierwisch und Patrick Rupprecht, Mitellblocker Melf Urban und Arthur Breburda, Zuspieler Philipp Hornung, Diagonalspieler Felix Hemmer sowie Libero Veit Dobbertin benötigten diesmal keine Anlaufzeit. Die Angaben kamen sicher und dennoch gefährlich, die Annahme war sehr gut, im Block wurde der gefährliche gegnerische Außenangriff oft entschärft und Ben Bierwisch (insgesamt 19 Punkte) und Felix Hemmer (16) punkteten praktisch mit jedem Schmetterball. Selbst der kleine Dämpfer, als der an diesem Tag überragende Tommy Mehlberg am Aufschlag mit vier Netzrollern aus der Frankfurter 14:12-Führung ein 16:14 für Warnemünde machte, konnte der Moral nichts anhaben. Mit guter Abwehr erzielte das VJF-Team den heißumkämpften Punkt zum 21:21. Mit zwei gegnerischen Eigenfehlern endete der Satz knapp aber verdient 25:23.

Das einzige Manko im ersten Satz war die zu geringe Quote der Angriffe über die Mitte. Danach wurde Melf Urban häufiger eingesetzt und kam dann auch auf gute neun Punkte. Bis 15:14 blieben die Gastgeber vorne, dann kam Warnemünde mit Diagonalspieler Jan-Philipp Krabel sowie den Außenangreifern Mehlberg und Adrian Kopij paarmal durch. Frankfurt blieb dran, doch da sich nun wieder einige Angaben verschlugen, mussten sie den heiß umkämpften Satz abgeben.

Zu Beginn des dritten Durchgangs war es Felix Hemmer, der für den kleinen, aber stetigen Vorsprung vernatwortlich zeichnete. Der 16-jährige Linkshänder griff variabel an, mal diagonal, dann schlug er wiederum geschickt den gegnerischen Block an. Beim Spielstand von 9:7 vergab Patrick Rupprecht die große Chance, davon zu ziehen, indem er einen "Dankeball" leichtfertig ins Netz schlug. Bis 12:11 blieb man noch vorne. Doch der Gegner hat sich nun besser auf das Spiel der Juniors eingestellt. Der Block konzentrierte sich auf Hemmer und Bierwisch, die nun meistens gegen einen Dreierblock kämpfen mussten. Da merkte man, dass den Zuspielern Philipp Hornung und David Gallas die Routine fehlt, um in solchen Situationen die Pässe cleverer zu verteilen. Das schlimmste war jedoch die Rückkehr zur alten Aufschlagsschwäche. Zu viele Angaben wurden verschlagen (den jeweils 25. Punkt des SVW produzierten die Juniors jeweils mit eigenen Angaben), die die kamen, waren meistens nicht druckvoll genug. Dies ermöglichte es dem gegnerischen Zuspieler Ole Ernst seine Angreifer variabel frei zu spielen. Vor allem gegen die Hinterfeldangriffe von der Position sechs durch Mehlberg fand man keine Gegenmittel. Die erste Schwächephase - 12:11 bis 12:15 - vermochte man noch abzufangen, doch als nach dem 15:17 die Gäste fünf Punkte in Folge erzielten, war es um die Moral geschehen.

Ähnlich war es im Satz vier. Der 5:4-Führung folgten sechs gegnerisch Punkte in Folge. Nun wackelte auch die bis dahin starke Annahme. Auch der Doppelwechsel - Gallas und Kjell Molzen für Hemmer und Hornung - konnte der nunmehr konfusen Mannschaft nicht helfen. Der einzige, der noch durchkam, war Ben Bierwisch, der jedoch kaum noch eingesetzt wurde. Ausgerechnet der Kapitän, der bis zum Schluss auch druckvoll aufschlug, blieb es mit einer zu langen Angabe vorbehalten, das nunmehr einseitige Match zu beenden.    

Die größten Lorbeeren verdiente sich einer, der an diesem Tag gar nicht in der Carl-von-Weinberg-Schule anwesend war. Linus Hüger, der für die United Volleys Frankfurt bei der 0:3-Niederlage gegen Düren in der 1. Bundesliga eingesetzt wurde. Der 17-jährige Außenangreifer kam gegen Ende des ersten Satzes aufs Spielfeld und rechtfertigte vollauf das in ihn gesetzte Vertrauen. Zwar wurde er von den Powervolleys konsequent mit Aufschlägen eingedeckt, hielt dem aber stand und löste auch die Aufgabe im Angriff fast immer erstaunlich abgeklärt.

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