Nur in Ordnung reicht gegen Spitzen-Teams nicht!

  04.11.2020
Geschwächte Volleyball Juniors bleiben punktlos

Zum Punktgewinn hat es immer noch nicht gereicht, doch die Leistung lässt hoffen, dass gegen weniger starke Gegner bald schon die ersten Zähler auf das Konto der Volleyball Juniors Frankfurt (VJF) kommen werden. Die beiden in der Zweiten Bundesliga Nord führenden Teams waren einfach zu gut. Beim PSV Neustrelitz unterlagen die Jungs aus dem Volleyball-Internat 1:3 (21:25, 25:23, 19:25, 18:25), beim SV Lindow-Gransee einen Tag später 0:3 (14:25, 24:26, 15:25).

Die VJF-Mannschaft musste bei ihrer Reise gen Osten auf ihre zwei stärksten Spieler verzichten. Wie schon in den vorherigen Begegnungen weilte VJF-Kapitän Ben Bierwisch bei den United Volleys Frankfurt. Diesmal benötigte der Erstligist zusätzlich auch Jugend-Nationalspieler und Mittelblocker Melf Urban. "Wir stehen mit unserem Kooperationspartner im guten Austausch und sind zuversichtlich, dass Ben und Melf demnächst auch ab und an bei uns eingesetzt werden kann", sagte Co-Trainerin Julia Van den Berghen, die ihrem Team eine starke Leistrung in Neustrelitz attestierte. "Eine der besten Leistungen in der laufenden Saison. Vieles hat diesmal gut funktioniert. Die Mannschaft hat sehr gut aufgeschlagen, mit den Angaben Druck auf den Gegner ausgeübt." Was der Trainerin vor allem gefiel, war die Präsenz auf dem Spielfeld. "Alle waren stets voll dabei, niemand ließ sich hängen, niemand hat nach einer Schwächephase mit einigen Fehlern resigniert. Die Stimmung war hervorragend, die Jungs haben sich gegenseitig unterstützt."

Trainer Dominc von Känel entschloss sich für beide Begegnungen, seine jeweilige Start-Formation mit Ausnahme von kurzen Aus- und Einwechslungen zum Verschnaufen oder aus taktischen Gründen durchspielen zu lassen. In Neustrelitz waren es die Außenangreifer Kjell Molzen und Linus Hüger, die Mittelblocker Peer Lindemann und Philipp Lauter, Zuspieler Philipp Hornung, Diagonalspieler Pascal Eichler und Libero Veit Dobbertin. "Die Jungs waren vom ersten Moment an voll da", so Julia Van den Berghen, die es auch auf die Tatsache zurückführte, dass die Mannschaft diesmal mit einem großen, komfortablen Bus die siebenstündige Fahrt absolvieren konnte. "Alle wirkten erholt, entpannt", freute sich die Trainerin.

In der Tat: Die Gäste legten sofort wie die Feuerwehr los. Doch dann wurden sie wie schon oft Opfer der mangelnden Erfahrung. Wenn es um die Wurst geht, werden die Jungs nervös, machen Fehler, verlieren einige Punkte am Stück. In Neustrelitz waren es nach einer 19:16-Führung bis zum 19:22-Rückstand sechs. Doch die Frankfurter bewiesen gute Moral, übernahmen im zweiten Satz sofort die Führung. Zwar überließen sie der an der Mecklenburgischen Seeplatte beheimateten Mannschaft auch diesmal eine kleine Serie (18:17/18:20), doch diesmal hielten sie dagegen. "Für mich das Erfreulichste. Die Jungs konnten einige Male Rückstände wieder drehen", freute sich Dominic von Känel nicht nur über den gewonnenen Satz. Eine weitere positive Erkenntnis: Die für Kurzeinsätze eingewechselten Spieler haben die ihnen gestellte Aufgabe jeweils gut gelöst. Dass es dennoch nicht zum Punktgewinn reichte, lag größtenteils an der Stärke des Gegners. Die beste Leistung boten Libero Veit Dobbertin und Diagonalspieler Pascal Eichler.

Während der erstere die Ehrung als MVP (wertvollster Spieler) seines Teams auch in Lindow bekam, schaute Eichler diesmal von der Bank zu. Für ihn übernahm die Position Joscha Kunstmann. Das war die einzige Änderung gegenüber dem Vortag. Einem Satzgewinn waren die Gäste lediglich im zweiten Durchgang nah. Da fanden sie nach einem 10:15-Rückstand mit vier Punkten in Folge den Anschluss, führten sogar 21:18 und 23:21. In der Endphase war der Gegner aber doch wieder einen Tick cleverer. "Die Leistung war in allen Bereichen in Ordung", so Julia Van den Berghen. "Doch gegen einen so starken Gegner reicht in Ordnung eben nicht. Lindow hatte eine sehr gute Annahme, aus der der überragende polnische Steller Marcin Kapusniak seine Angreifer immer wieder mit schnellen Pässe nach außen bediente."

Auf diese Pässe machten die Trainer ihre Mannschaft schon vor der Begegnung aufmerksam. Dennoch war der Block meistens schlecht positioniert. Dies zu verbessern, wird im Training während der Spielpause eine der Hauptaufgaben.  Mit Videos und praktisch. Auch die andere in beiden Matches aufgetretene Schwäche - mangelnde Effizienz beim Angriff nach schlechter Annahme und nicht optimalen Zuspiel - soll während der 14 Tage bis zum nächsten Spiel am 15. November in Moers verbessert werden.

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