Saison-Vorschau

  19.09.2025
„Ich freue mich sehr auf die Saison, kann aber gar keine Prognose abgeben. Weder über die Spielstärke der Liga, noch über unsere eigene“, betont Dominic von Känel, Trainer der Volleyball Juniors Frankfurt vor dem Auftaktspiel am Samstag in Dresden.

Gründe für seine Aussage gibt es gleich zwei. Zum einen wurde das Frankfurter Internat-Team aus der Nordgruppe in die Südgruppe der 2. Bundesliga zugeordnet, zum anderen besteht sein Kader neben zehn Spielern, die schon in der vergangenen Saison bei ihm ausgebildet wurden, aus sieben Neuzugängen.

Die zweithöchste deutsche Volleyball-Klasse wird erstmals in einem neuen Modus ausgetragen. Nach der Hauptrunde qualifizieren sich die vier besten Mannschaften aus Nord und Süd für die Playoffs, um einen Gesamtmeister der 2. Bundesliga zu ermitteln. Die Favoritenrolle liegt nach Meinung der Trainer der 13 Süd-Teams bei Blue Volleys Gotha, die sich mit den Ex-Internatlern Ben Bierwisch und Jean Filippidis verstärkten. Neben dem Titelverteidiger hoch gehandelt werden der VC Eltmann, wohin aus dem VJF-Team Jannik Färber wechselte, sowie die TuS Kriftel. 

Die Nachwuchsarbeit wird in der Südgruppe von vielen Vereinen als das Fundament ihrer Identität angesehen. Da passt es gut ins Bild, dass im Süden die beiden Bundesstützpunkte Frankfurt und Friedrichshafen mitspielen, die weitaus mehr als klassische Zweitligateams sind. Sie sind Kaderschmieden, in denen Perspektivspieler für die Nationalmannschaften und die 1. Volleyball Bundesliga den entscheidenden Schliff bekommen. „Unser Ziel ist es, jeden Tag besser zu werden und in den Spielen gut zu performen. Dafür arbeiten wir jeden Tag. Wir wollen den Jungs eine Plattform bieten, wofür die 2. Bundesliga optimal ist. Der Start ins Leben am Bundesstützpunkt ist ein großer Schritt von zu Hause weg und da ist es sehr gut, direkt in der Bundesliga gefordert zu sein“, sagt dazu Dominic von Känel. 

Wie gut die Ausbildung am Stützpunkt Frankfurt ist, verdeutlicht die Tatsache, dass bei der aktuell ausgetragenen Weltmeisterschaft mit Tobias Krick, Tim Peter, Moritz Reichel sowie Simon Torwie gleich vier dort ausgebildete Spieler für Deutschland aktiv sind. „Die Ausbildung ist unser primäres Ziel, dem alles untergeordnet wird“, betont der Chefcoach. Deshalb wechselte im Sommer mit Joris Backhaus, Lucas Eichborn, Hannes Röhrs, Phillip Seitz und Julius Straube gleich ein Quintett zum Stützpunkt Berlin, wo sie mit dem im deutschen Oberhaus spielen können. Ein Wiedersehen wird es bei den Zweitligaspielen mit Jorris Müller (TuS Kriftel), Färber (Eltmann) und Filippidis (Gotha) geben. Paul-Henri Paffhausen und Ben Wollert (beide TV Langen) werden ebenso wie Tobias Vilkner (Heidelberg) und Eric Petzke (Saarland) in der 3. Liga spielen. 

Die Achse der neuen Mannschaft bilden sollen die bereits in der 2. Bundesliga erprobten Spieler wie die Mittelblocker Kalle Kreuzer und Felix Stähle, Libero Mykhaylo Kosyak, die Außenangreifer Arne Skreba und Philipp Ploke oder der in der vergangenen Saison von Verletzungen geplagte Universalspieler Theo Berger. Die wichtige Zuspieler-Position wird mit Jascha Gräfe und Carl Gudermann neu besetzt. Sie kennt Dominic von Känel ebenso wie die anderen Neuzugänge in seiner Eigenschaft als Jugend-Bundestrainer gut. 

Die Saison-Vorbereitung startete am 4. August, der Höhepunkt war die traditionelle Stützpunktwoche mit gemeinsamen Training mit den Spielern aus den Nachwuchs-Zentren Berlin und München. Das bisher einzige Testspiel gegen den Drittligisten Waldgirmes wurde gewonnen. Weitere Tests erfolgen in einer Woche am spielfreien Wochenende gegen den Bundesstützpunkt Niederlande sowie während dem einwöchigen Trip nach Italien im Oktober. „Wir blicken mit großer Erwartung dem ersten Punktspiel in Dresden entgegen. Da werden wir erfahren, wo wir aktuell stehen. Der Umbruch ist wie jedes Jahr groß. Da dauert es natürlich länger, bis wir uns an das Niveau der Konkurrenz herantasten. Unsere Spieler bringen durch die Bank viel Talent mit, durch tägliche Arbeit werden sie kontinuierlich besser.“

Der Kader zählt 17 Spieler. Weil die Volleyball Juniors Frankfurt in dieser Saison kein Regionalliga-Team ins Rennen schicken, werden einige, die Spielpraxis benötigen, auch in dem von der neuen Landestrainerin Zahra Kalhor betreuten Oberliga-Team des Hessischen Volleyballverbandes (HVV) eingesetzt. Die Zweitligaspiele der VJF-Mannschaft werden ausschließlich in der Wintersporthalle ausgetragen. Live und kostenlos verfolgen kann man alle Begegnungen auch auf dem YouTube-Kanal von „Dyn Volleyball“.